Kaum zu glauben, aber im Jahr 2019 ist die letzte wirklich aktive Phase von Thees Uhlmann & Band schon ganze drei Sommer her. Euphorische Konzerte, gereckte Fäuste, die besten Geschichten. Was kommt nach dem ersten Album (2011), dem zweiten Album “#2” (2013) und dem Spiegel-Bestseller Roman “Sophia, der Tod und ich” (2015)? Schon ganz bald sind wir schlauer…
Mit 100.000 Gitarren melden sich Thees Uhlmann & seine neu formierte Band 2019 wieder auf der Bühne zurück!
Thees Uhlmann macht mit Kreide ein Kreuz auf den Boden. Damit wir uns alle wiederfinden. Dazu singt er „Du hattest einen Plan vom Leben / ich hatte Fury in the Slaughterhouse“
Junkies & Scientologen ist die Erzählung einer Auf- und Umbruchphase, ein Album das sich eine Frage stellt: Was ist eigentlich noch übrig von der Indie-Kuschelszene übriggeblieben? Ist alles dahin und nun zählt nur der Instagram Hit?
Thees Uhlmann reißt das alles ein. „Junkies & Scientologen“, der Titel liefert bereits die Antithese zu einst spröder Solo-Schlichtheit (erstes Album selbstbetitelt, zweites hieß pragmatisch „#2“). Hier kommt frei nach John Irving „Thees und wie er die Welt sah“. Der titelgebende Song führt durch Reihen von Menschen, mit denen man sich die Stadt – und damit auch ein großes Stück Leben teilt. Thees Uhlmann schreitet aber hier nicht nur sein eigenes Viertel ab. Denn Planet Kreuzberg, Metropole oder Provinzkaff – so viel Unterschied macht es gar nicht. Hinter den Fenstern, auf den Straßen sehen wir ihn plötzlich wirklich, den rastlosen Flashmob irgendwie rührender Typen, Junkies, Scientologen, müde Krankenschwestern, Schornsteinfeger im Pech, die letzten Punks. Diese Platte überwindet den filterbubbligen Tunnelblick, endlich mal wieder 16:9 – statt Insta-Story-Hochkant.
Einige der Songs besitzen ganz reale Adressaten in der realen Welt, „Danke für die Angst“ erzählt von Stephen King und vom Kleinstadthorror, dem trivialen wie dem kreatürlichen. Auch für Katy Perry hat diese Platte etwas übrig, wenn sie singt „Katy Perry, spüre Deinen Schmerz und komm‘ zum GHVC!“ Was eine Line das alleine ist – und wie geil G.H.V.C. klingt, wenn man es in Buchstaben spricht. Grand Hotel Van Cleef ist damit übrigens gemeint. Das Label, das Thees Uhlmann mit Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff von Kettcar vor bald zwei Jahrzehnten den Jugendlichen an die Kirchentür nagelten. Doch dieses Album kann immer noch tiefer gehen. In „Avicii“ wird der verstorbene schwedische Techno-Producer angesprochen und ihm ein A-moll für ein F-Dur gereicht, alles Gute kommt von oben. Ein Upbeat-Stück zu dem man heulen muss, wo gibt’s denn sowas? Sicher ist am 8.12 in der Garage Saarbrücken um 19 Uhr. Nicht verpassen.
Kaum zu glauben, aber im Jahr 2019 ist die letzte wirklich aktive Phase von Thees Uhlmann & Band schon ganze drei Sommer her. Euphorische Konzerte, gereckte Fäuste, die besten Geschichten. Was kommt nach dem ersten Album (2011), dem zweiten Album “#2” (2013) und dem Spiegel-Bestseller Roman “Sophia, der Tod und ich” (2015)? Schon ganz bald sind wir schlauer…
Mit 100.000 Gitarren melden
sich Thees Uhlmann & seine neu formierte Band 2019 wieder auf der Bühne
zurück!
Thees Uhlmann macht mit Kreide ein Kreuz auf den Boden. Damit wir uns alle wiederfinden. Dazu singt er „Du hattest einen Plan vom Leben / ich hatte Fury in the Slaughterhouse“
Junkies & Scientologen ist die Erzählung einer Auf- und Umbruchphase, ein Album das sich eine Frage stellt: Was ist eigentlich noch übrig von der Indie-Kuschelszene übriggeblieben? Ist alles dahin und nun zählt nur der Instagram Hit?
Thees Uhlmann reißt das alles ein. „Junkies & Scientologen“, der Titel liefert bereits die Antithese zu einst spröder Solo-Schlichtheit (erstes Album selbstbetitelt, zweites hieß pragmatisch „#2“). Hier kommt frei nach John Irving „Thees und wie er die Welt sah“. Der titelgebende Song führt durch Reihen von Menschen, mit denen man sich die Stadt – und damit auch ein großes Stück Leben teilt. Thees Uhlmann schreitet aber hier nicht nur sein eigenes Viertel ab. Denn Planet Kreuzberg, Metropole oder Provinzkaff – so viel Unterschied macht es gar nicht. Hinter den Fenstern, auf den Straßen sehen wir ihn plötzlich wirklich, den rastlosen Flashmob irgendwie rührender Typen, Junkies, Scientologen, müde Krankenschwestern, Schornsteinfeger im Pech, die letzten Punks. Diese Platte überwindet den filterbubbligen Tunnelblick, endlich mal wieder 16:9 – statt Insta-Story-Hochkant.
Einige der Songs besitzen ganz reale Adressaten in der realen Welt, „Danke für die Angst“ erzählt von Stephen King und vom Kleinstadthorror, dem trivialen wie dem kreatürlichen. Auch für Katy Perry hat diese Platte etwas übrig, wenn sie singt „Katy Perry, spüre Deinen Schmerz und komm‘ zum GHVC!“ Was eine Line das alleine ist – und wie geil G.H.V.C. klingt, wenn man es in Buchstaben spricht. Grand Hotel Van Cleef ist damit übrigens gemeint. Das Label, das Thees Uhlmann mit Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff von Kettcar vor bald zwei Jahrzehnten den Jugendlichen an die Kirchentür nagelten. Doch dieses Album kann immer noch tiefer gehen. In „Avicii“ wird der verstorbene schwedische Techno-Producer angesprochen und ihm ein A-moll für ein F-Dur gereicht, alles Gute kommt von oben. Ein Upbeat-Stück zu dem man heulen muss, wo gibt’s denn sowas? Sicher ist am 8.12 in der Garage Saarbrücken um 19 Uhr. Nicht verpassen.