Skifahrer. Was kommt einem ins Gedächtnis? Das erste, höchstwahrscheinlich dass es Frauenhelden sind, die ein perfektes Leben haben. Andere, hingegen, könnten meinen, dass nur diejenigen die es nicht geschafft haben anderweitig anerkannt zu werden, diesen ‘leichten’ Beruf gewählt haben.
Entweder Helden oder Sozialversager. Zu oberflächlich? Das hat der Soziologe Florian Spendlingwimmer mal eingehender betrachtet und zu sehr interessanten Erkenntnissen gekommen.
Was viele zu vergessen scheine, ist dass der Skilehrer/die Skilehrerin, vor allem eine Person, ein Mensch ist und, deswegen, auch ganz normales Herausforderungen ausgesetzt ist.
Es gibt die Frauenhelden, die ihren ‘Status’ lieben: von Frauen umgeben zu sein, im Apres Ski mehrere interessante Leute kennen zu lernen und eventuell die Lage aus ein wenig auszunutzen. In diesem Buch werden aber auch viele Ideen verworfen: Die Skilehrer sind oft auch Akademiker, oder leitende Angestellte die einfach mal eine Saison aussetzen wollen oder ihr Hobby zur Arbeit machen. Wie alle anderen Menschen müssen sich die Skilehrer mit der Arbeitssuche, der Haussuche und der Konkurrenz auseinandersetzen: manchmal ist es eben nicht leicht in einem Skigebiet eine ‘billige’ Wohnung zu finden oder mit anderen Kollegen zu 6 in einem Zimmer zu wohnen.
Interessant ist die Analyse der Skilehrerinnen: im Gegensatz zu den männlichen Kollegen scheinen diese keine ‘Männerheldinnen’ zu sein und betrachten eine Beziehung mit einem Studenten eher als nicht professionell. Es scheint nicht klar zu sein ob dieses mit der Tatsache zusammenhängt dass Skilehrerinnen häufig Kindern und Jugendlichen Unterricht geben.
Diese Studie stellt und den Schi- und Snowboardlehrer als Mensch vor: Ängste, Herkunft, Wünsche, alltägliche Sorgen, Zukunft. Eine interessante Lektüre, mit situationsabhängigen Berichten und großer Darstellungskraft.