Frauen in Deutschland, der Schweiz und Österreich zeigen sich mit ihrer Situation ausgesprochen zufrieden, obwohl diese drei Länder im europäischen Vergleich relativ “schlechte” Frauenkarrieren und eine in Europa einmalige schlechte schulische Versorgung aufweisen – kaum Ganztagskinderkrippen, Ganztagskindergärten und Ganztagsschulen. Entgegen unserer Annahme, ein emanzipiertes Volk zu sein, haben Frauen hierzulande die Norm “deutsche Mutter” so verinnerlicht, dass sie glauben, Kinder und Karriere nicht vereinbaren zu können. Frauen sehen es hier als IHRE Aufgabe an, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Ein Blick über die Grenzen ist da hilfreich: für Französinnen und Schwedinnen ist es ganz normal, zwei Kinder zu haben UND Ärztin oder Anwältin zu sein.
Barbara Vinken, Ph.D., Professorin für Romanistik an der Universität München. Gastprofessuren in New York, Paris, Baltimore und Berlin. 2011 Gastdozentin an der ZfL (Berlin). Zahlreiche Publikationen, u.a. Die deutsche Mutter – Der lange Schatten eines Mythos (2001/2007). Barbara Vinken arbeitet im Moment an einem Buch über die Mode. (Eintritt 3,- €)
Donnerstag, 10. November 19 Uhr, Frauenbibliothek