Der “www.bloch-blog.de” startet zu Ungleichzeitigkeit

Es ist an der Zeit, sich verstärkt der gesellschaftspolitischen Erbschaft, der Lebens- und Wirkungsgeschichte von Ernst und Karola Bloch zuzuwenden. In einer Situation, in der es erneut der politischen Impulse bedarf, die „in die Phantasie greifen“ und die der „Sehnsucht des Menschen, ein wirklicher Mensch zu werden“ (Karola Bloch) folgen, muss die Verknüpfung von Philosophie und Handlungspraxis deutlicher in den Vordergrund rücken. Der „bloch-blog“ will dazu beitragen.

Zwei Potenzial-Begriffe wenden sich dabei dem handelnden Menschen besonders zu, der Begriff „Ungleichzeitigkeit“ und der Begriff „Unabgegoltenheit“. Zwei Worte, die sowohl analytischen wie auch interventionspraktischen Gehalt mit sich tragen, beleuchten zudem das Unabgegoltene im gesellschaftlichen Streben nach Emanzipation des Individuums in der Gemeinschaft.

Angesichts der Spannungen zwischen nationalstaatlichem Blick zurück und europäisierender Wendung nach vorn, angesichts globalisierender Marktbewegungen und struktureller Umformungen des Begriffes „Arbeit“, angesichts der Herausforderungen des werdenden Ichs im Prozess der Digitalisierung und Virtualisierung stellen sich die Fragen nach den Grenzen und der Aufhebung von Entfremdung wie auch nach den Möglichkeiten des Wiedererstarkens gesellschaftlicher Subjekte: „Ich bin. Ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“ (Ernst Bloch)

Der Initiator des gesellschaftspolitisch ausgerichteten „bloch-blog“, Welf Schröter, ist seit vielen Jahren an hervorgehobener Stelle in der internationalen Ernst-Bloch-Gesellschaft tätig. Er ediert und verlegt die Texte, Schriften und Briefe von Karola Bloch. Der Autor ist im Karola-Bloch-Kuratorium der Karola-Bloch-Stiftung aktiv und gehörte zum wissenschaftlichen Beirat des Ernst-Bloch-Zentrums. Welf Schröter war über viele Jahre mit Karola Bloch persönlich befreundet und war lange Zeit mit dem Sohn der Blochs, Jan Robert Bloch, eng verbunden.

Zugleich ist Welf Schröter seit mehr als zwei Jahrzehnten als Leiter des arbeitsweltlich orientierten „Forum Soziale Technikgestaltung“ ein aktiver Impulsgeber und Motor innovations- und technologiepolitischer Debatten. Der Wandel der Arbeit und dessen Wirkung auf das gesellschaftliche Ganze treibt eine ausgewählte Thematik voran „Arbeitswelt trifft Philosophie – Philosophie trifft Arbeitswelt“. Der Autor veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und gab mehrere Bücher heraus.

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