„Angerichtet!“: Theater, Diskurs und die Frage – Was wollen wir morgen essen?

Essen wir bald nur noch Fleisch aus dem 3D-Drucker? Stehen Insekten demnächst häufiger auf dem Speiseplan oder leben wir dann alle vegan? Wie wird sich unser Essverhalten unter dem Einfluss des Klimawandels ändern?
Lebensmittel gehen uns alle an – und manchmal gibt es auch ungewöhnliche Wege Antworten zu finden. Zum Beispiel über ein Theaterstück.

Die Premiere des interaktiven Diskurstheaters „Angerichtet!“ am 9. November 2024 verspricht ein einzigartiges Erlebnis. In diesem Theaterprojekt der Hochschule Osnabrück, entstanden im Transferprojekt GROWTH, treffen Wissenschaft und Gesellschaft aufeinander, um gemeinsam drängende Fragen zur Zukunft der Ernährung zu diskutieren.

Termine:
Premiere: 9. November 2024
Weitere Aufführungen: 11. und 12. November 2024
Ort: emma-theater Osnabrück, Lotter Straße 6, 49078 Osnabrück
Beginn: jeweils 19:30 Uhr
Eintritt: 8,00 € | Ermäßigt 4,00 €

Die Gesellschaft ist gefragt
Der kürzlich veröffentlichte Ernährungsreport 2024 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt deutlich, dass Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zunehmend bewusster einkaufen. Tierwohl, regionale und nachhaltige Lebensmittel sind wichtige Kriterien, die von immer mehr Menschen berücksichtigt werden. Dazu kommen extreme Wetterereignisse, Ressourcenknappheit und die Klimakrise, die die Lebensmittelproduktion herausfordern. Das Theaterstück „Angerichtet!“ greift diese Themen auf und verdeutlicht, dass unsere zukünftige Ernährung nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Frage ist: Was wollen wir essen – und wie?

Wissenschaft trifft Theater – und lädt zum Austausch ein
Das Teilvorhaben “Diskurstheater” aus dem Projekt GROWTH sucht Antworten auf diese Fragen. Das Ensemble, geleitet von den Theaterpädagogen Prof. Dr. Bernd Ruping und Frederik Hochheimer, lädt das Publikum ein, mitzumachen und eigene Ideen einzubringen. Gemeinsam wird erörtert: „Was können wir ändern, um unsere Ernährung nachhaltiger zu gestalten?“ „Was läuft schief in unserem Ernährungssystem?“ und „Wer ist verantwortlich – die Verbrauchenden selbst oder die Politik?“

Das Theaterstück wurde zusammen mit Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Dorothee Straka und ihrem Team von der Hochschule Osnabrück entwickelt. Dabei wurden ihre neuesten Forschungserkenntnisse aufgegriffen.

Ein Theaterabend, der zum Nachdenken und Handeln anregt
„Angerichtet!“ ist keine gewöhnliche Aufführung. Die Zuschauenden werden zu Beginn per Zufallsprinzip in Kleingruppen aufgeteilt, die einen „Ernährungsrat“ bilden. In drei Dialogphasen tauschen sich die Gruppen intensiv aus, reflektieren die Fragen des Abends und bringen ihre eigenen Vorstellungen ein. So entstehen lebhafte Diskussionen und Antworten, die persönliche und gesellschaftliche Ansichten verbinden können. Das Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, in dem jede und jeder gehört wird.

In der abschließenden Diskussionsrunde ist das Publikum eingeladen, Wünsche und Ansprüche an die Ernährungszukunft zu formulieren. Hierbei kann es um visionäre und durchaus utopische Anliegen gehen, wie „Tierleid gehört bestraft!“ oder „Wir fordern veganes Mittagessen für alle!“. Diese Anliegen und Bedürfnisse werden anonymisiert und im Anschluss über die Projekt-Website veröffentlicht sowie der kommunalen Politik in Osnabrück als Impulse aus der Bürgerschaft vorgelegt.

Die Hochschule Osnabrück zeigt, dass Theater nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken und zur politischen Teilhabe anregen kann. Neben den ernährungswissenschaftlichen Perspektiven der Hochschule bietet das Stück eine Plattform, auf der die Gäste gemeinsam überlegen, wie sie sich in Zukunft ernähren möchten und was sie brauchen, um unseren Planeten zu schützen.

Dieser interaktive Abend ist eine Einladung an alle, die die Zukunft der Ernährung aktiv mitgestalten und im Dialog neue Perspektiven entwickeln möchten. Seien Sie dabei, wenn Wissenschaft, Gesellschaft und Theater sich verbinden. Tickets und weitere Informationen finden Sie unter theater-osnabrueck.de.

 

 

Foto: Hochschule Osnabrück/ Roman Starke

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