Mit der Ausstellung präsentiert die Moderne Galerie des Saarlandmuseums im Olympia- und Fußballsommer 2024 eine Auswahl von rund 60 spannenden Darstellungen zu diesem Themenkreis
aus den Sammlungsbeständen des Saarlandmuseums, darunter Gemälde, Fotografien, Zeichnungen und Skulpturen.
Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert haben sich Künstler*innen der Avantgarde vom Sport- und Wettkampfgeschehen ihrer Zeit inspirieren lassen – darunter Henri de Toulouse-Lautrec, Max
Slevogt, Pablo Picasso oder Ernst Ludwig Kirchner. Sie übersetzten die Ästhetik und Energie des bewegten Körpers in neue Bildsprachen und fanden Symbole für die kollektiven Sehnsüchte, die im
Sport freigesetzt werden. Der moderne Breitensport entwickelte sich vor dem Hintergrund der Industrialisierung, in deren Kontext schließlich auch die Rechte der Arbeiter*innen definiert und eine
Scheidung von Arbeit und Freizeit festgeschrieben wurde. Von nun an wurde Freizeit bewusst in Gesellschaft, in der Natur oder mit körperlicher Aktivität verbracht. Zur sportlichen Betätigung gehört
seit jeher, dass sie Vergnügen bereitet und mit dem Genuss des Augenblicks verbunden ist.
Künstler*innen unterschiedlicher Generation haben ihren je eigenen Blick auf das moderne Sujet entwickelt und auch dessen sozialen Stellenwert und gesellschaftliche Relevanz thematisiert.
Neben der Schönheit großer sportlicher Momente – umjubelte Wettkampfereignisse auf der Rennbahn oder im Boxring – feiern sie die alltägliche Freude an der Bewegung, zeigen kindliches
Ballspiel oder tanzende Paare.
Arrondiert wird die Präsentation durch ausgewählte historische Sportfotografien aus den Sammlungen des Landesarchivs Saarbrücken, darunter Aufnahmen des gebürtigen Saarbrückers Ferdi Hartung, der spätestens seit den 1960er Jahren zu den großen Legenden der Sportfotografie Deutschlands gehört. Das Thema Fußball erfährt künstlerische Interpretationen durch die
zeitgenössischen Fotoarbeiten von Roland Wirtz (mit Werken aus der Serie „Ninety Minutes“) und Victor van der Saar (Serie „11METER“).
Eine entscheidende Bereicherung erfährt das Projekt durch die Mitwirkung von Schüler*innen des Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrums SBBZ Saarbrücken. Sie haben in partizipativer Weise
an der Gestaltung der Ausstellung mitgewirkt und mit zahlreichen eigenen kreativen Projekten ihre Perspektiven auf das Thema „Sport und Kunst“ eingebracht.
Diese Ausstellung wurde mit dem Label der „Olympiade culturelle“ ausgezeichnet, die das multidisziplinäre Kunst- und Kulturprogramm der Kulturdirektion der Olympischen und
Paralympischen Spiele in Paris 2024 koordiniert. Das Programm umfasst Tausende von Veranstaltungen – in den französischen Gebieten wie im Ausland -, die Kultur, Sport und die
olympischen Werte miteinander verknüpfen, seien es Ausstellungen, Konzerte, Performances oder auch Filme (alle Veranstaltungen unter: https://olympiade-culturelle.paris2024.org/).
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger.
Abbildung: Lautrec