Bereits zum dritten Mal bringt der Kissinger Sommer mit seinem Projekt »Gesund mit Musik« das analoge Konzerterlebnis auf digitale Weise zu den Menschen, die selbst nicht oder nicht mehr ins Konzert kommen können. Das Festival bedankt sich für die großzügige Unterstützung bei der Gerlind und Ernst Denert-Stiftung, der Beisheim Stiftung und dem Bundesministerium für Gesundheit.
Der demografische Wandel und die Alterung der Gesellschaft rücken mehr und mehr in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Zahl alter oder kranker Menschen nimmt zu. Doch gerade im Kulturleben fehlt es noch immer an Ange-boten für diese Zielgruppe und ihre ganz besonderen Bedürfnisse. Die Partizipation am Kultur- und Konzertleben bleibt vielen, die ihre gewohnte Umgebung nicht mehr verlassen können, oft verwehrt. Der Zugang zu Livestreams und On-demand-Videos ist ihnen mangels Erfahrung oder technischer Ausstattung oft nicht möglich.
An diesem Punkt setzt die Förderinitiative »Gesund mit Musik« an, die der Kis-singer Sommer 2022 ins Leben gerufen hat. Hochkarätige Konzerte des Inter-nationalen Klassikfestivals werden dabei in hoher Qualität per Livestream in zahlreiche Partnereinrichtungen aus dem Gesundheitssektor übertragen und vor Ort mit individuellen Rahmenprogrammen begleitet. Dazu gehören Lesungen, Vorträge, Tanzvorführungen, kulinarische Entdeckungsreisen oder gemeinsames Musizieren. Diese Zusatzangebote erweitern nicht nur den Musikgenuss durch eine sinnliche, zum Teil interaktive Ebene, sondern sprechen mit einem niedrigschwelligen Einstiegsangebot auch neue Zielgruppen an, die sich sonst vielleicht nicht vor einem Livestream mit klassischer Musik versammelt hätten. Gemeinsames Kulturerleben steht hier im Mittelpunkt, und große Kunst zeigt große Wirkung. »Kein Mensch würde zu Hause am Bildschirm applaudieren«, so berichtete eine Klinikleiterin, »aber hier war es offensichtlich ein Bedürfnis …«.
Der Kissinger Sommer setzt in Zusammenarbeit mit seinen Partnern eine Form der Musikvermittlung um, die einladend und barrierefrei angelegt ist und einem teils neuen Publikum auf digitalem Weg das bislang nur analoge Konzertvergnügen zugänglich macht. Mit dem immensen positiven Feedback und dem großen Erfolg des Projekts ist auch das Partnernetzwerk gewachsen, das inzwischen Diakonische Werke, sozialpsychiatrische Einrichtungen, Seniorenwohnanlagen, Reha-, Burnout- und Unikliniken sowie zahlreichen Krankenhäusern im gesamten Bundesgebiet umfasst – von Itzehoe bis ins Chiemgau, von Mühlheim bis nach Berlin. Neue Partner sind dabei herzlich willkommen.
Auf dieser breiten Basis wird das Projekt »Gesund mit Musik« auch während des Festivalsommers 2024 fortgesetzt. Übertragen werden diesmal vier Konzerte:
So 23.6. Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Tugan Sokhiev, Jean-Frédéric Neuburger – Klavier, mit Werken von Clara Schumann und Anton Bruckner
Fr 28.6. Bamberger Symphoniker, Edward Gardner, Veronika Eberle – Violine, mit Werken von Anton Webern, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms
Sa 29.6. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Jérémie Rhorer, Mihály Berecz – Klavier, mit Werken von Paul Hindemith, Ludwig van Beethoven und Pjotr Tschaikowsky
Sa 6.7. Berliner Barock Solisten, Christian Tetzlaff – Violine und Leitung, Marie Tetzlaff – Oboe, mit Werken von Johann Sebastian Bach und Carl Philip Emanuel Bach
Das Projekt »Gesund mit Musik« im Festivaljahr 2024 wird durch die Gerlind und Ernst Denert-Stiftung, die Beisheim Stiftung und das Bundesministerium für Gesundheit ermöglicht. Der Kissinger Sommer dankt diesen Institutionen für ihre großzügige Unterstützung.
Foto von Andrew Konstantinov auf Unsplash