
Links: Raimund Widra (Danny Rose); Ensemble | Foto: Honkphoto
Was heißt es anders zu sein? In Schachermaiers Inszenierung für das Saarländische Staatstheater bringt dieses Anders-sein mithilfe von Hotters Kostümen und Lerchsbaumers Bühnenbild die Zuschauer und Zuschauerinnen in eine Meta-Welt, in der es keine klaren Grenzen mehr zwischen Phantasie und Realität, oder zwischen Gut und Böse gibt.
Danny Rose (Raimund Widra) ist ein guter Mensch, vielleicht zu menschlich. Er hat ein irre gutes Gespür für Talent, aber kein gutes Gespür für Menschen. So wir er immer von Künstlern «missbraucht»… sobald es eine Erfolgsperspektive gibt, lässt man ihn fallen und sucht sich einen besseren Agenten. So auch Lou Canova (Jan Hutter), italienisches One-Hit-Wonder, das, dank einer Nostalgiewelle wieder angesagt ist. Dannys Engagement für seine Künstler ist bekannt in der Szene: er sieht Talent wo es da ist und auch wenn es nicht gerade ein hervorragendes Talent ist. Das Künstlerpool besteht schon teilweise aus schrägen Gestalten, mit ungewöhnlichen Talenten, die aber für Danny Teil der Familie sind. Mit Ihnen feiert er auch Thanksgiving: Hauptsache Zusammensein, auch wenn es tiefgefrorene Mahlzeiten sind und kein Festmahl. Keiner wird verstoßen, auch Tina Vitale (Verena Maria Bauer) wird reingelassen, obwohl sie Lou Canova angestiftet hatte Danny für einen besseren Agenten zu verlassen und Danny, wegen ihr es auch mit italienischen Mafiosi zu tun hatte.
Es ist eine Welt der Gefühle die ein Eigenleben entwickelt und eine traurig-komische Welt erschafft die zum Nachdenken anregt.
Vorstellungen bis zum 16.6.
Elisa Cutullè
Fotos: (c) HonkPhoto