Drei neue Bühnenproduktionen bilden das Rückgrat der Opernfestspielsaison 2017, die der Veranstalter mit dem Motto „Geheimnis“ überschrieben hat. Speziell die Inszenierungen von Richard Wagners „Fliegendem Holländer“ (Premiere: 7. Juli) und Giuseppe Verdis „Un Giorno di Regno“ (Premiere: 27. Juli) sollen die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre fortschreiben, in denen sich unter dem Nürnberger Generalmusikdirektor Marcus
Bosch das Festival zu einem von der Kritik gefeierten Besuchermagnet entwickelt hat. Gerade erst hat die Stadt Heidenheim folgerichtig bekanntgegeben, bis 2025 weiter mit Marcus Bosch als Künstlerischem Leiter der Opernfestspiele zusammenarbeiten zu wollen, um vor allem die in den letzten Jahren gesetzten Standards fortzuführen und mit eben dieser Qualitätsgarantie weiter planen zu können. Spektakulär sind in diesem Jahr schon die Vorbereitungen zu der Open-Air-Produktion im ehemaligen Rittersaal: Das an einen Schiffscontainer erinnernde Bühnenbild von Stefan Brandtmayr wurde vergangene Woche via Kran auf die Bühne gehoben. Unter der Regie von Georg Schmiedleitner haben die Probenarbeiten zum „Fliegenden Holländer“ nun bereits Fahrt aufgenommen!
Am 18. Juni geht es dann endlich nach all den Planungen und Vorbereitungen los: Zunächst präsentieren sich die Opernfestspiele ihrem Publikum am Tag der offenen Tür als Oper für alle. Kleine und große Besucher können im Schloss Hellenstein von 13 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt einen Blick hinter die fantastischen Kulissen werfen.
Lukullisch und akustisch verwöhnt wird der neugierige Festspielbesucher am 20. Juni im Rahmen von OH! in der Schranne beim Blauen Abend im Giengener Bürgerhaus ab 19 Uhr. Bei einem Drei-Gänge- Menü, das vom Team Widmann’s Löwen aus Königsbronn/Zang gezaubert wird, präsentieren die Solisten der Opernfestspiele Highlights aus Oper, Operette und Musical. Der Blaue Abend wird am 13. Juli noch einmal veranstaltet – dann in der Hammerschmiede in Königsbronn, ebenfalls 19 Uhr.
Erste Premiere „Tortuga“ am 21. Juni – Opernproduktion für das Festspielpublikum von morgen
Zukunftsorientiert haben die Opernfestspiele Heidenheim auch das Publikum von morgen fest im Blick, wie die erste Neuproduktion für 2017 beweist: Beim Erzähltheater „Tortuga“ wird durchdacht die Brücke zum Hauptangebot geschlagen. Jungen Musikfreunden ab fünf Jahren wird eine Piratengeschichte, basierend auf einer Erzählung von Paul Steinmann, präsentiert. Der musikalische Leiter der Jungen Oper Nico A. Stabel stattete die Inszenierung von Martin Philipp mit Motiven aus Richard Wagners „Fliegender Holländer“ und Seemannsliedern aus aller Welt aus.
„Ja! Ein lustiges Leben will ich haben!“ mit diesem Satz entscheidet sich Mary-Anne O’Malley, die Hauptfigur in „Tortuga“, Piratin zu werden. Doch um als Mädchen im 16. Jahrhundert Abenteuer erleben und bestehen
zu können, muss man sich einiges einfallen lassen. Sie verkleidet sich als Mann, wird Soldat, Matrose und schließlich auch Pirat. Mit Calico Jack als Partner erreicht sie ihr größtes Ziel: selbst ein Schiff zu führen und die sieben Weltmeere unsicher zu machen. Die Rolle der jungen Abenteurerin wird von Lisa Katarina Zimmermann verkörpert, die ihr Debüt in Heidenheim gibt. Ihr Piratenpartner Calico Jack und viele weitere Rollen werden vom Bariton Daniel Pohnert übernommen. Unterstützt wird das Sängerduo von Schauspieler Robin Bohn, der wie Pohnert durch die verschiedensten Rollen des Stückes wechseln wird. Musikalische Unterstützung erhält das Ensemble von Percussionist Fabian Kawohl, Schlagzeuglehrer an der Musikschule Heidenheim und Musikern der Cappella Aquileia – dem Orchester der OH!.
Die Premiere findet am Mittwoch, 21. Juni 2017 um 18 Uhr statt. Das Opernzelt ist an seinem neuen Standort im Brenzpark bereits aufgebaut und seit zwei Wochen probt, singt und erzählt dort schon das Ensemble der Jungen Oper. In 13 Vorstellungen an insgesamt zehn Aufführungstagen sind der Nachwuchs und seine Lehrer und Eltern zu diesem Highlight ins Opernzelt im Brenzpark eingeladen. Der Spielort im Brenzpark ist dabei eine der großen Veränderungen in diesem Jahr. Inmitten der grünen Insel in Heidenheim will die Junge Oper noch näher an ihr Publikum kommen. Spielplätze, Parkgemütlichkeit und eine einfachere Erreichbarkeit manchen den
Park zum perfekten Spielort. Und das Schloss ist auch nicht aus der Welt – man kann es großartig von unten bewundern.
Das vollständige Programm und weitere Informationen rund um die Opernfestspiele, den Kartenkauf und Service unter: www.opernfestpiele.de