Das Berliner Architektenbüro Kuehn Malvezzi wird die Baumaßnahme am Erweiterungsbau der Modernen Galerie in Saarbrücken fortführen. Dies hat der Kurator der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, der saarländische Minister für Bildung und Kultur, Ulrich Commerçon, heute in Saarbrücken mitgeteilt.
Bei der im Frühjahr erfolgten Ausschreibung der Planungs- und Architektenleistungen zum Weiterbau des Erweiterungsbaus der Modernen Galerie hat sich das renommierte Büro Kuehn Malvezzi gegen weitere namhafte Bewerber durchgesetzt.
Insgesamt hatten sich im Rahmen eines VOF-Verfahrens zwölf -zum Teil international tätige- Architekturbüros beworben. Die siebenköpfige Auswahljury hat am 10. Juli das Büro Kuehn Malvezzi als das am besten geeignete Büro für die Weiterführung der Baumaßnahme ausgewählt. In allen Bewertungskriterien, insbesondere in der grundsätzlichen gestalterischen Herangehensweise konnte das Berliner Büro überzeugen.
Neben Bauten für öffentliche und private Auftraggeber haben Kuehn Malvezzi zahlreiche Museums- und Ausstellungsarchitekturen realisiert. Darunter die Räume der documenta 11 in Kassel (2002), den Erweiterungsbau des Museums für Gegenwart im Hamburger Bahnhof für die Friedrich Christian Flick Collection (2004), die Julia Stoschek Collection in Düsseldorf (2007) und die Erweiterung des Museum Berggruen in Berlin (2012).
Kultusminister Ulrich Commerçon betonte bei der Vorstellung des Büros Kuehn Malvezzi: „Kuehn Malvezzi haben in ihrer bisherigen Tätigkeit und mit der Vielzahl von realisierten Projekten bewiesen, dass sie in der Lage sind, die Fertigstellung des Erweiterungsbaus zu stemmen. Die Beauftragung des renommierten Büros garantiert aus unserer Sicht eine entscheidende Zielsetzung des Kuratoriums der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz: die übergreifende Planung und Umsetzung desVorhabens aus einer Hand. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus der Modernen Galerie ist eine herausragende kulturpolitische Aufgabe in dieser Legislaturperiode.
Mit den Beschlüssen des Kuratoriums des letzten Jahres, der Neuordnung der Stiftungsstrukturen im Zuge der Novellierung des Stiftungsgesetzes und der jetzt erfolgten Entscheidung für das Büro Kuehn Malvezzi haben wir das Vorhaben, ein modernes Museum in angemessener Qualität zu erstellen, auf einen festen Boden gestellt.“
Wilfried Kuehn, Partner des Büros Kuehn Malvezzi, freute sich über die Beauftragung durch die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz: „Die Voraussetzungen für die Vollendung des Museumsbaus sind gut: das bauliche Ensemble des Saarlandmuseums sowie der Skulpturenpark sind qualitativ hochwertige Elemente der Saarbrücker Kunstmeile. Wir wollen diese Elemente nun durch ein integrales Projekt für Freianlagen und Neubaufassaden, das die Besucherbewegung im Außenund Innenraum des Museums in den Mittelpunkt stellt, vervollständigen.“
Die gemeinsame Intervention von Kuehn Malvezzi und dem Künstler Michael Rie die eine neue Lesbarkeit des Ortes erzeugt“, so Kuehn.
Die Berliner Architekten werden nun die Planungsarbeiten für die Fortführung der Baumaßnahme aufnehmen. Nach dem Abschluss der Planungen von Architekten, Ingenieuren und Fachplanern wird eine neue Bauausführungsplanung erstellt. Einen Zeitplan oder gar einen Eröffnungstermin nannte Kultusminister Commerçon nicht: „Für die Bürger ist derzeit leider noch kein Baufortschritt erkennbar. Das ist schmerzhaft, aber in einem ordentlichen Verfahren unvermeidlich, das im Einklang mit den rechtlichen Bestimmungen und den fachlichen Erfordernissen steht. Nach den Vorgängen der Vergangenheit legen wir Wert auf eine Vorgehensweise, die durch Professionalität, Solidität und Seriosität geprägt ist.“